Very Slow Fashion

Fast Fashion … so ein schöner neumodischer Begriff und Schlagwort unserer Wegwerfgesellschaft. Geiz ist Geil, Billig ist in, einmal getragen und ab in den Müll, weil ja nächste Woche schon der nächste Modetrend kommt. Aaaaaah, was für ein Blödsinn!!! Und dahinter verstecken sich Naturverschmutzung, Ausbeutung, Unterdrückung und Tonnen von Müll, der nicht recycelt werden kann.

Bei Wikipedia steht, dass jeder deutsche Bundesbürger ca. 60 Kleidungsstücke im Jahr kauft. Äh, ich hab letztes Jahr genau 16 Kleidungsstücke (für mich, nicht zum Färben) gekauft, darunter waren 6 Schlüpfer und 4 Paar Socken…. Also hat dann wohl ein anderer die 44 anderen Kleidungsstücke gekauft, die bei mir fehlen.

Slow Fashion heißt das wohl. Weniger neu kaufen, mehr länger tragen, tauschen, gebraucht kaufen, reparieren usw. Und beim Kauf auf Qualität und Nachhaltigkeit achten. Ich habe sogar noch Kleidungsstücke, die ich mir so mit 12 oder 14 gekauft habe, die ich immer noch oft trage.

Und was ist das dann, was ich mache? Very Slow Fashion? Kleidung aus pflanzengefärbter Biobaumwolle, mit Regenwasser gefärbt, vorbehandelt mit Sojamilch aus Österreich, die allein schon einen Monat einwirken muss. Farben, auf die man schon mal ein Jahr warten kann bis sie wieder reif sind und zur Verfügung stehen (wenn man im Oktober was aus Goldrute bestellt, kann das eben schon passieren). Ja, im Moment färbe ich nur noch Einzelstücke, keine Serien mehr. Und das ganze passiert dann auch noch am schönsten Arbeitsplatz der Welt. Wie schön, wenn die Biobaumwolle nach ihrem Sojabad im Sonnenuntergang beim Abendkonzert der Amseln und zum Klang der Schamanentrommel trocknen kann. Einfach magisch…

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